Mittelschule Feucht
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Projekt "Triumph der Zeit"

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Beobachtungen zum Projekt:

Während des Projektes „Triumpf der Zeit“, ein Oratorium von Händel, beschäftigten sich die  5a, 8M und V1 (Kunst) und die 9 (Ethik) der Mittelschule Feucht mit dem Themenkomplex: Schönheit, Vanitas und Zeit.

Frau Renate Kaschmieder begleitete das Projekt an unserer Schule. Sie organisierte mit ihrem Mann Götz Wankelmut in Altdorf im Betsaal das ausverkaufte Konzert. Bilder und Texte der Schüler*innen wurden zeitgleich im Foyer des Wichernhauses ausgestellt. Das Nürnberger Land finanzierte das Projekt großzügig.

In der 5. Klasse mit 22 Schüler*innen sahen wir Gemälde aus dem Barock genauer an. Vor allem Stillleben und Portraits, die Pracht, Schönheit, Jugend und Reichtum zeigen, aber auch zu erkennen lassen, dass das Irdische zeitgebunden, also vergänglich ist.

So kamen wir ins Gespräch darüber, was für die Schüler*innen Schönheit bedeutet und welche Gedanken sie zu der Vergänglichkeit allgemein hatten. Sie waren sehr interessiert und brachten interessante und vielseitige Beiträge. Dennoch war es eine Herausforderung, Zeit bildlich darzustellen. Hier halfen die barocken Bilder mit ihren Metaphern. Schnell wurde erkannt, dass ein Totenschädel, eine erloschene Kerze und Uhren aller Art auf ein Ende des Schönen hinweisen. Eifrig malten und zeichneten die Zehnjährigen ihre Ideen auf und hörten summend und wippend Auszüge von Händels „Il Trionfo del Tempo“.

In der 10. Klasse (V1) wurde die verbotene Oper von Händel während des Zeichnens gehört. Meine Annahme, die klassische Musik würde evtl. auf Ablehnung stoßen war nicht gegeben. Bei dem Thema Schönheit und Vergänglichkeit öffneten sich die Schüler*innen und erzählten ihre sehr persönlichen Ideen dazu und wir diskutierten intensiv miteinander. Beim Zeichnen ihrer Ideen war es still, da sich alle in ihre Gedanken versunken, ihren Bildern widmeten. Die zwei Stunden, die wir verbrachten, waren ein entspannter und ausgleichender Pol, zu dem sonst sehr theorielastigen Lernen von Mathematik, Deutsch und Englisch im Schulalltag.

In der Ethikklasse Jgst. 9 sahen die Schüler*innen eine Bildtafel eines unbekannten Künstlers, der eine Adelige mit Pomp-Perücke auf der einen Seite sehr hübsch und jung malte und auf der anderen als Skelett. Die Schüler kamen schnell auf das Thema Zeit, dass diese begrenzt und daher kostbar sei. Sie recherchierten im Internet, fanden Gedichte und Bilder und referierten darüber.

Frau Kaschmieder war sehr von den Schüler*innen und ihrem Interesse angetan. Zwei Schüler aus der 5a besuchten das Konzert am Sonntagnachmittag. Sie saßen direkt vor der Bühne und verfolgten gespannt das Geschehen. Beide wurden auf die Bühne gerufen und dem Publikum als Vertretung der Feuchter Schüler vorgestellt und mit Beifall belohnt. In der Pause aßen sie Brezeln und tranken Schorle, während das interessierte Publikum sie zu den ausgestellten Bildern befragte.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Schüler*innen die Musik Händels interessiert annahmen. Sie diskutierten intensiv und motiviert über die Ideen Händels aus dem 17. Jahrhundert und freuten sich auf die kreativen Möglichkeiten zum alltäglichen Unterricht. Es zeigte sich, dass Händels Ideen heute noch Gültigkeit bei vielen unserer Jugendlichen haben.

 

Margit Herold

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