Streitschlichterausbildung der Mittelschule Feucht
am 25. und 26.10.2016
Im Rahmen eines zweitägigen Seminars in der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck schulten Sozialpädagogin Barbara Otte und Verbindungslehrkraft Inka-Valena Müller zehn Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Feucht für ihren Einsatz als Streitschlichter an der Schule.
Mit Unterstützung von Jahrespraktikant Tony Schaarschmidt wurde den Jugendlichen aus den Jahrgangsstufen sieben und acht Grundwissen im Bereich der Gesprächsführung vermittelt, das sie auf ihre Rolle als Vermittler vorbereitet.
Streitschlichter nehmen eine wichtige Rolle in der Schulfamilie ein, da sie Mitschülerinnen und Mitschüler dabei unterstützen, faire Lösungen für Streitigkeiten zu finden. „Wir versuchen eine gute Lösung für einen Streit zu finden, aber wir geben keine Strafen und entscheiden nicht wer Recht hat und wer Unrecht“, fasst eine Schülerin die Rolle der Schlichter zusammen. Dabei bleiben die Konfliktlotsen neutral und erzählen das Gehörte natürlich auch nicht weiter. Sie fungieren auch selbst als Vorbild beim Umgang mit Konflikten und bieten aktiv Hilfe an, wenn andere Schüler einen Streit nicht ohne Unterstützung beilegen können. Dadurch tragen sie an der Schule zu einer positiven Konfliktkultur und einem wertschätzenden Umgang miteinander bei.
Damit die Schülerinnen und Schüler in ihren Vermittlungsgesprächen sicher und professionell handeln können, braucht es Wissen um den Ablauf dieser Gespräche, Fragetechniken und innere Haltungen, damit die Streitenden Vertrauen fassen und zu einer Lösungsfindung geleitet werden können.
Theoretische Einheiten im Wechsel mit praktischen Rollenspielen füllten während der beiden Seminartage Stück für Stück den methodischen „Werkzeugkoffer“ der Schlichter, sodass sie durch Deuten von Mimik und Körpersprache, das Ansprechen von Gefühlen und gezielten Fragen immer besser das lösungsorientierte Denken bei den Streitenden anregen konnten. „Vor der Ausbildung dachte ich immer, Streit schlichten wäre ganz einfach. Ist es aber gar nicht“, stellt ein Schüler fest.
Barbara Otte
Dipl.Sozialpädagogin, MS Feucht